Eigenbluttherapie (PRP) bei Haarausfall

Die Eigenbluttherapie mit plättchenreichem Plasma (PRP) erweist sich in vielen Anwendungsfällen als erfolgreiche Haarwuchsbehandlung. Es sind dabei Wachstumsfaktoren und andere Bestandteile des Plasmas, die den Haarwuchs natürlich stimulieren können. Eine innovative und regelmäßig gut verträgliche Behandlungsmöglichkeit für viele von Haarausfall Betroffene.

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Statistisch gesehen leiden bereits mit 30 Jahren über 30 % aller Männer unter Haarausfall. Ab 50 Jahren beträgt diese Quote durchschnittlich etwa 50 %. Auch Frauen können von dem Problem betroffen sein. Bei ihnen zeigt es sich insbesondere in den Wechseljahren. Der Verlust von Kopfhaar stellt für viele Betroffene eine große, vor allem psychische Herausforderung dar. Die äußere Veränderung auf dem Kopf wird von der Umwelt intensiv wahrgenommen. Das beeinflusst aus Sicht der Betroffenen ihr gesellschaftliches Wirken und ihre Schönheit ausgesprochen negativ. Bei Frauen entspricht volles, dichtes Haar dem gängigen Schönheitsideal. Auch bei Männern wird die Kopfbehaarung mit Jugendlichkeit und Männlichkeit in Verbindung gebracht. Keine einfache Situation. Mit Mitteln der klassischen Schulmedizin lässt sich regelmäßig wenig gegen Haarausfall ausrichten. Hoffnung geben kann Betroffenen die Eigenbluttherapie (PRP).

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Was ist die Eigenbluttherapie?

Eigenblutbehandlungen finden schon seit längerer Zeit in der Zahn-, Mund- und Kieferchirurgie, der plastischen Chirurgie, der Orthopädie oder Gefäßchirurgie Anwendung. Allen Verfahren im Bereich der Eigenblutbehandlung ist gemeinsam, dass dem Betroffenen zunächst Blut abgenommen wird. Dieses wird in einem zweiten Schritt wieder injiziert oder durch eine Infusion in den Körper zurückgebracht.

Die Eigenbluttherapie gehört zu den alternativmedizinischen Verfahren, mit denen in vielen gesundheitlichen Bereichen hervorragende Erfolge erzielt werden. Das eigene Blut, das zurück in den menschlichen Organismus gebracht wird, setzt spezifische Reize. Auf diese reagieren die Gewebestrukturen auf unterschiedliche körperlichen Ebenen. Als Begründer dieser Therapieart gelten zwei schwedische Ärzte, die in den USA lebend bereits 1898 Patienten mit Eigenblut behandelten.

Die Wirkungen von Eigenblutbehandlungen erstrecken sich auf Regeneration und Wundheilung, aber auch auf Schmerzen und Nachblutungen in der Folge chirurgischer Eingriffen. Bekannt geworden ist die Eigenbluttherapie auch durch positive Effekte bei Hauterkrankungen, wie Psoriasis und Wunden bei Zuckerkrankheit (Diabetes).

Manche Ärzte und andere Therapeuten setzen Eigenblut als Stimulanz für das körpereigene Immunsystem ein. Seit der Jahrtausendwende haben sich immer mehr Experten für die Möglichkeiten der Eigenbluttherapie interessiert. Schon im Jahr 2000 war die Eigenbluttherapie die dritthäufigste alternativmedizinische Behandlungsform. Sie rangierte hier nach der Homöopathie und der Akupunktur. Eigenblut kann unverändert oder nach einer Vorbehandlung etwa mit Ozon angewendet werden. Seit einiger Zeit haben Haarwuchsexperten die Eigenbluttherapie in der Behandlung von Haarausfall entdeckt.

Wie gestaltet sich das Verfahren bei der Eigenbluttherapie?

Es gibt verschiedene Verfahren bei der Eigenbluttherapie. Diese zielen teilweise auf unterschiedliche Bestandteile des Blutes ab.

Bei fast allen Verfahren werden dem Betroffenen Blutmengen von 0,5-5 ml aus einer Armvene entnommen. Später wird das entnommene Eigenblut wieder injiziert oder als Infusion intravenös verabreicht. Bei den Injektionen kommen je nach den Eigenheiten des gewählten Verfahrens Einspritzungen in die Muskulatur (intramuskulär), unter die Haut (subkutan) oder in die oberste Hautschicht (intrakutan) infrage.

Je nach Ausrichtung der Eigenblutbehandlung im Detail folgen weitere Bearbeitungsschritte für das Eigenblut. In der einfachsten Form wird das unveränderte Blut wieder in den Körper injiziert. In anderen spezialisierten Verfahren wird das Eigenblut beispielsweise mit Ozon angereichert, mit homöopathischen Substanzen versetzt oder anderweitig verändert.

Die im Kontext der Haarwuchsbehandlung interessante Methode ist die Zentrifugation des entnommenen Blutes. Als Zentrifugation wird ein Verfahren bezeichnet, bei dem in einer Zentrifuge bestimmte Zellbestandteile voneinander getrennt werden. Bei dieser Bearbeitung des Eigenbluts trennen sich rote Blutkörperchen (Erythrozyten) und Thrombozyten voneinander. Es entsteht unter anderem ein Plasma, das besonders reich an Thrombozyten ist. Thrombozyten sind Blutplättchen, die bei der Blutgerinnung eine wichtige Funktion haben. Man spricht bei der Plasmagewinnung durch Zentrifugierung auch von plättchenreichem Plasma (PRP). Dieses PRP hat bestimmte interessante Bestandteile, die in der Haarwuchsbehandlung eine Rolle spielen. Neben dem PRP fallen bei der Bearbeitung mit einer Zentrifuge Erythrozyten und plättchenarmes Plasma (PPP) an. Im Fokus der Haarwuchsbehandlung steht das PRP. Bei jeder Anwendung der Zentrifuge entstehen nur wenige Millimeter von PRP. Es muss innerhalb von 8 Stunden wieder in den Körper gelangen, weil es sonst seine Wirkung verliert.

Was enthält plättchenreiches Plasma (PRP)?

Das PRP setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen. Unter anderem enthält es Zytokine und Wachstumsfaktoren.
Zytokine sind Botenstoffe, die unter anderem bestimmte Aufgaben im menschlichen Immunsystem haben. Dagegen sind Wachstumsfaktoren Proteine, die bei der Bildung von Zellen wichtige Informationen an diese weitergeben. Sie stimulieren – wie ihr Name sagt – dabei bestimmte Wachstumsprozesse. Im PRP befinden sich Zytokine und Wachstumsfaktoren in den Thrombozyten. Unter anderem lassen sich dort diese biochemischen Substanzen nachweisen:

  • Fibroblasten Wachstumsfaktor
  • Epithelial Wachstumsfaktor
  • Insulinähnliche Wachstumsfaktoren
  • Platelet-Derived Angiogenesis Factor
  • Platelet Derived Wachstumsfaktor
  • Transformierender Wachstumsfaktor Beta 1 und Beta 2
  • Epidermaler Wachstumsfaktor (EGF)

In ihrer Gesamtheit wirken die im PRP enthaltenen Substanzen stimulierend und regenerativ auf spezifische Körperstrukturen ein. Hier können sie den Haarwuchs stimulieren.

Besonders interessant ist dabei der Wachstumsfaktor der Fibroblasten. Diese besonders teilungsaktiven Zellen des Bindegewebes stellen so wichtige Stützmoleküle wie elastischem Kollagen her. Kollagene werden unter anderem zu verschiedenen Proteinen zersetzt, die zur Kreatin-Bildung benötigt werden.

Kreatin gehört zu den Grundbausteinen von Haarfasern. Dabei ermöglicht es die Eigenbluttherapie mit PRP, Kreatin auf natürliche Weise zu bilden. Bei der gesteigerten Zufuhr von Kreatin mit Pulvern und Eiweißprodukten kann es eher zu Haarausfall als zu einem gesteigerten Haarwuchs kommen. Kraftsportler und Bodybuilder können diese Erfahrung machen.

Die mit dem Haarwuchs verbundenen Prozesse sind sensibel und komplex. Genau deshalb ist die Eigenbluttherapie so gut geeignet, die natürlichen Prozesse schonend und dennoch effektiv zu stimulieren. Insgesamt sind die genannten Wachstumsfaktoren und andere Bestandteile des PRP an der Zell- und Gewebebildung beteiligt. Sie wirken im Eigenblut zusammen und können dabei das Haarwachstum in den Haarwurzeln anregen.

Wie wirkt Eigenblut auf den Haarwuchs ein und wie hoch ist die Erfolgsrate?

Bei der Eigenbluttherapie mit PRP in der Haarwuchsbehandlung wird das zentrifugierte PRP mit Mikronadeln in die Kopfhaut eingebracht. Ein Teil der enthaltenen Wachstumsfaktoren wirkt dort sofort auf die feinen Blutgefäße in der Kopfhaut ein. Diese bilden sich neu. Auf diese Weise werden die Haarwurzeln besser mit Nährstoffen versorgt. Das führt über einen gewissen Zeitraum zu vermehrtem Haarwachstum. PRP kann zusätzlich mit anderen Substanzen angereichert werden, die zusätzlich das Haarwachstum stimulieren. Manche Experten reichern PRP zum Beispiel mit zusätzlichen Proteinen an, die als Träger für die Wachstumsfaktoren fungieren. Auch eine Anreicherung mit Melatonin kann zu noch besseren Ergebnissen führen.

Der exakte Wirkmechanismus bei der Eigenbluttherapie mit PRP wird zurzeit noch erforscht. Die Eigenbluttherapie an sich ist eine Reiztherapie. Vermutet wird derzeit, dass durch die direkte Injektion in die Kopfhaut spezielle Reize auf die Zellen und Haarwurzeln einwirken. Dadurch könnte die Verkümmerung von Haarwurzeln, wie sie bei vielen Arten von Haarausfall typisch ist, umgekehrt werden.

Das Zusammenspiel der verschiedenen Wachstumsfaktoren und anderen Substanzen bei der Eigenbluttherapie mit PRP ist dabei in vielerlei Hinsicht besonders spannend. Es ist nicht nur so, dass einige der Faktoren die Zellneubildung anregen. Vielmehr wirken andere darauf ein, dass der programmierte Zelltod bestimmter Zellen nicht oder verzögert eintritt. Anders ausgedrückt sorgen diese Faktoren dafür, dass die Zellen der Haarwurzeln länger leben. Manche Experten sprechen deshalb im Zusammenhang mit PRP von einem Doping für Haare.

Erste Erfolge lassen sich in der Regel nach 2-3 Monaten sehen. Regelmäßig sind mindestens 5-6 Behandlungen notwendig. Bei über 90 % der Betroffenen zeigen sich erste Verbesserungen bereits nach den ersten Behandlungsdurchgängen. Damit zeigt die Eigenbluttherapie mit PRP bei Haar akutem Haarausfall einer Erfolgsrate, wie sie zurzeit keine andere Behandlungsform erreicht.

Bei welchen Formen von Haarausfall kann die Eigenbluttherapie mit PRP angewendet werden?

Die Eigenbluttherapie mit PRP kommt bei verschiedenen Formen des Haarausfalls infrage. Im Fokus stehen hier insbesondere die androgenetische Alopezie und der kreisrunde Haarausfall (Alopezia Areata). Worum geht es bei diesen Formen von Haarausfall?

Die androgenetische Alopezie steht für anlagebedingten Haarausfall. Es handelt sich um die häufigste Form von Haarausfall bei Männern wie Frauen. Anlagebedingt besteht eine Überempfindlichkeit gegenüber einer Form von Testosteron, dem Dihydrotestosteron (DHT). Diese Testosteronform vermindert Haarfollikel, sodass die Haare schneller ausfallen. Typisch bei Männern sind die anfangs entstehenden Geheimratsecken und der Verlust von Haar im Scheitelbereich. Bei vielen entwickelt sich schleichend ein kahler Kopf, die Glatze. Bei Frauen führt die Überempfindlichkeit zu einer allgemeinen Ausdünnung des Haarschopfs. Frauen verlieren selten vollständig ihre Haare.

Alopezia areata steht für kreisrunden Haarausfall. Dabei zeigen sich plötzlich kahle, kreisrunde Stellen am Kopf und bei Männern auch im Bartbereich. In der Intensität kommt es bei einigen Betroffenen zu einzelnen kahlen Stellen. Andere müssen sich mit einem kompletten Haarausfall auseinandersetzen. Die Ursachen für diese Verkahlung sind noch nicht abschließend geklärt. Diskutiert werden erbliche Faktoren ebenso wie eine Autoimmunreaktion des Körpers. Möglicherweise greift dabei das eigene Immunsystem die Haarfollikel an.

Es gibt einige weitere Formen von Haarausfall, die auf Primärerkrankungen zurückgehen. Hier ist es zunächst einmal wichtig, die zugrunde liegende Erkrankung zu identifizieren und zu behandeln. Häufig ist damit auch das Problem Haarausfall gelöst. In jedem Fall ist es wichtig, vor einer Anwendung der Eigenbluttherapie mit PRP die Art des Haarausfalls zu klären.

Fazit

Die Eigenbluttherapie mit PRP kann bei weitverbreiteten Formen des Haarausfalls hervorragende Erfolge erzielen. Sie ist in den meisten Fällen ausgezeichnet verträglich. Im Zusammenhang mit Haarwuchs zeigen sich die Erfolge in kurzer Zeit und sind erfreulich anhaltend. Offensichtlich setzt die Behandlung mit PRP und mit den darin enthaltenen Wachstumsfaktoren intensive Reize für die Haarwurzeln und alle am Haarwachstum beteiligten Gewebe. Die Ergebnisse sind mit dieser Art von Behandlung natürlich.

Durch die direkte Injektion in die Kopfhaut kann sehr gleichmäßig behandelt werden. Das führt auch bei dem wieder angeregten Haarwuchs zu gleichmäßigen Ergebnissen. Unter Umständen können zusätzliche Begleitstoffe in dem plättchenreichen Plasma den Erfolg noch verstärken. Die Eigenbluttherapie mit PRP zeigt zurzeit Ergebnisse, die sich mit anderen, teilweise auch mit Nebenwirkung verbundenen medikamentösen Therapien nicht erreichen lassen. Eigenbluttherapie mit PRP ist deshalb eine attraktive, innovative Alternative für Menschen, die unter bestimmten Haarwuchsproblemen leiden.

Erfreulicherweise umfasst die Wirkung dabei Formen des Haarausfalls, die besonders weitverbreitet sind. Mit dem anlagebedingten und dem kreisrunden Haarausfall sind gerade die beiden Störungen des Haarwuchses abgedeckt, die die meisten von Haarausfall Betroffenen belasten. Dabei sind längst noch nicht alle Möglichkeiten der Eigenbluttherapie mit PRP ausgeschöpft. Zu erwartende Forschungsergebnisse in diesem Bereich könnten zur weiteren Verbreitung und zu noch besseren Erfolgen dieser Therapieform beitragen.

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Häufig gestellte Fragen